Rundweg Sonderhorst - Burgberg
Der etwa 2 Kilometer lange Rundweg (Dauer:
1 Stunde, führt uns durch die Natur- und Kulturlandschaft der
Letmather Kalkberge mit ihrer seltenen Kalkflora und einer
mittelalterlichen Wallburganlage. Von hier aus genießen wir
einen Blick über Letmathe und in das tief eingeschnittene
Lennetal.
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1) Ausgangspunkt der Wanderung ist der Ausgang
der Dechenhöhle. Von dort steigen wir den Südhang der Sonderhorst hinauf. 20
bis 30 m unter unseren Füßen befindet sich die Dechenhöhle. Auf
der Höhe folgen wir dem Wanderweg (weißes Viereck) nach links,
der bald am Waldrand und zwischen Feldern verläuft.
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2)
Diese wasserlose verkarstete Hochfläche ist stark
unterhöhlt. Über 60 Höhlen sind neben der Dechenhöhle im
Grünerbachtal bekannt! Das Wasser fließt durch Spalten und
Höhlen unterirdisch der Lenne zu. Von der Anhöhe aus blicken
wir nach Süden in das Grünerbachtal mit seinen Nebentälern. Im
Südwesten hat sich die Lenne tief in die Hochfläche des
nördlichen Sauerlandes eingeschnitten. Die Hochfläche ist ein typisches Relikt der extensiven
Kulturlandschaft. Auf dem von Büschen begrenzten
Halbtrockenrasen gedeihen einige Vertreter der seltenen
Kalkflora. Früher wuchsen hier 3 Enzian- und mehrere
Orchideenarten. Durch zunehmende Verbuschung sind diese
lichtliebenden Pflanzen stark zurückgedrängt worden. Diese
Flächen stehen heute unter Naturschutz und dürfen außerhalb
der Wege nicht betreten werden! Der Weg führt nun bergab in die
Ortschaft Oestrich. Zwischen den Häusern verlassen wir die
Wegmarkierung und halten uns links, vorbei am Schleddestadion.
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3) Auf der anderen Straßenseite steigen wir auf der
Straße "An der Fliehburg" bergauf. Nach etwa
170 m erreichen wir die "Kirchpforte". Von hier läßt sich im
Westen Letmathe überblicken. Nach Norden sehen wir hinter dem Ort die
Autobahn Hagen - Hemer (A46), die vor dem bewaldeten niedersauerländischen
Höhenrücken verläuft.
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An der "Kirchpforte" durchbricht der Weg die 450 m lange nördliche Wallanlage der
frühmittelalterlichen Wallburg, nach welcher der Burgberg
benannt wurde. Die heute noch sichtbaren Wallreste dieser
Fliehburganlage stammen aus der karolingisch-ottonischen Zeit (9.
Jahrhundert). Die Wallburg besteht aus mehreren Ring- und
Abschnittswällen. Im Osten liegt der 1,65 ha große Ostring, im
Westen der kleinere Westring und in der Mitte zwischen den beiden
Ringen der Mittelwall, den der Weg quert. Der Burgberg ist aber
schon früher immer wieder von Menschen aufgesucht worden, wie
Lesefunde von Steinklingen und Irdenwaren aus der Stein-, Bronze-
und Eisenzeit belegen. Weitere Funde stammen aus der 1912 fast
völlig weggesprengten Martinshöhle am Südhang des Burgbergs.
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4) Nach etwa 300 m Wanderung über das Plateau gelangen
wir zum Südabfall des Burgberges mit der Steilkante des
ehemaligen Steinbruchs (Vorsicht!). Bis Ende der 50er Jahre
dieses Jahrhunderts wurde hier Kalkstein gebrochen. Im Steinbruch
ist heute eine Spedition angesiedelt. Rechts der Lagerhalle
befindet sich die natürliche, der Lenne zugewandte 50 m hohe
Felsgruppe Pater-und-Nonne mit der Grürmannshöhle (der beste
Anblick bietet sich von der Talstraße). Nach Süden blicken wir
in das steile Lennetal, das sich in den Eiszeiten durch
Einkerbung der Lenne gebildet hat.
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5)
Ab hier gehen wir bis zum Schleddestadion zurück
und folgen dann der schmalen Straße rechts bergab. Das
Schleddetal ist ein Trockental, das früher nach starken
Niederschlagsperioden durch eine überlaufende -und heute
verbaute- Bachschwinde überflutet wurde.
Im Steinbruch (Parkplatz 2) können wir mehrere Höhlenöffnungen erkennen z.B. die Schleddehöhlen.
Diese Höhlen sind aber nur erfahrenen Höhlenforschern
zugänglich.
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